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德语圣诞小故事:Die Adventszeit-Uhr
来源:德语学习网
  Es begab sich zu einer Zeit, in der man den Kindern noch gerne die alten
M?rchen erz?hlte. Was sollte man auch sonst erz?hlen? Neue M?rchen trugen sich
nicht mehr zu. Dafür war die Welt zu überschaubar geworden, mit
Fernsehübertragungen vom anderen Ende der Welt, Satelliten im Weltraum und all
den anderen modernen Erfindungen. Für geheimnisvolle Dinge oder gar Wunder war
immer weniger Platz. Und gab es doch irgendwo auf der Welt etwas Unerkl?rliches,
so dauerte es gar nicht lange und irgendein Wissenschaftler hatte eine
einleuchtende Theorie dafür ersonnen. Jeder, oder zumindest fast jeder, hatte
sein eigenes Handy und der Computer samt Internet war l?ngst keine neuartige
Wundermaschine mehr, an der sich nur einige Experten auskannten.
  Und trotzdem hatte sich noch nicht alles ver?ndert. Die Kinder versuchten
immer noch ihre Eltern zu überreden, l?nger aufbleiben zu dürfen, auch wenn es
schon sp?t war. Die Eltern dagegen waren immer noch jedes Mal entsetzt, wenn die
lieben Kleinen wieder einmal etwas angestellt hatten und st?hnten, dass es so
etwas früher nicht gegeben h?tte. Also diese Dinge waren noch beim Alten
geblieben, so wie vor hundert Jahren oder vielleicht sogar noch l?nger. Ebenso
verhielt es sich mit dem Wetter, das mal besser und mal schlechter war, aber in
keinem Fall gut genug, dass alle damit zufrieden w?ren. Alle Kinder freuten sich
nach wie vor auf die Ferien und auf den Weihnachtsmann, nur mit dem Unterschied,
dass die meisten von ihnen nicht mehr an den Weihnachtsmann glaubten. Doch das
st?rte niemanden, denn Geschenke gab es in jedem Fall. Dabei spielte es nicht
die entscheidende Rolle von wem sie gebracht wurden.
  Max und Paul waren zwei aufgeweckte Jungen, die nicht nur in derselben
Schule dieselbe Klasse besuchten, sondern auch nach der Schule unzertrennlich
  Es war ein verregneter Novembertag und die beiden spielten an Pauls
Playstation ihr Lieblingsspiel, bis Max keine Lust mehr hatte. Und das dauerte
gar nicht so lange, denn sie spielten in den letzten Tagen ziemlich oft im
Zimmer, weil sich das Wetter an diesem nasskalten Novemberende kaum für eine
andere Besch?ftigung eignete.
  "Langsam wird es ?de. Immer das Gleiche." maulte Max.
  "Aber was sollen wir denn sonst machen bei dem Mistwetter? Willst du lieber
mit Regenschirm Fahrrad fahren oder sollen wir im Baumhaus sitzen und um die
Wette mit den Z?hnen klappern bei der K?lte?" patzte Paul zurück.
  "Hast ja Recht, aber mir ist so schrecklich langweilig!"
  In den folgenden endlosen Minuten schwiegen sich die Jungen frustriert und
genervt an, bis …bis Max eine Idee kam.
  "Hast du nicht gesagt, dass deine Mutter heute bis abends weg ist?"
  "Ja, wieso?"
  "Da k?nnten wir doch ein bisschen auf dem Dachboden herumst?bern?
Vielleicht finden wir dort etwas Interessantes."
  "Sag mal spinnst du? Wenn das meine Mutter merkt, kann ich Weihnachten
vergessen!"
  "Wie soll sie das denn herausfinden? Wir haben noch so viel Zeit bis deine
Mutter wieder kommt. Bis dahin sind wir schon l?ngst wieder in deinem Zimmer und
sitzen brav vor dem Fernseher."
  "Aber du musst mir versprechen, dass du das nicht weitererz?hlst! Ich
kriege sonst einen riesigen ?rger."
  "Na klar. Ist doch Ehrensache! Komm schon!"
  Deutlich besser gelaunt als vor einer Viertelstunde, leise und ein wenig
?ngstlich, wuchteten die beiden die schwere alte Leiter aus der Nische neben der
Tür zur Abstellkammer und stellten sie an die Stelle an der Wand, wo eine Luke
an der Decke zum Dachboden führte.
  Max konnte es kaum erwarten und kletterte flink hinauf. Inzwischen schaute
sich Paul vorsichtshalber noch einmal gründlich um, ob die Luft auch wirklich
rein war. Dann folgte seinem Freund.
  Auf dem Dachboden war es d?mmrig, denn das kleine Fenster liess an einem
solchen grauen Regentag nur wenig Licht herein. Es war staubig und es roch alt.
Eben nach Holz und nach ausrangierten Dingen, die schon jahrelang hier
  Max war sichtlich fasziniert von all den alten Sachen, die sich hier
stapelten. Mit leuchtenden Augen sprang er von einer Ecke zur n?chsten, als
k?nnte er sich gar nicht entscheiden, wo er seine Erkundungen beginnen
  "Ganz sch?n dreckig hier." stellte er nach einer Weile fest. "Hier hat
bestimmt schon lange keiner mehr sauber gemacht!"
  Doch mal ehrlich: Wer putzt schon regelm?ssig seinen Dachboden? Aber das
stellte Max auch nur so am Rande fest. Wenn hier st?ndig einer putzen und
aufr?umen würde, w?re es auch nicht mehr halb so spannend hier. Und entdecken
konnte man wirklich eine ganze Menge: einen alten Schaukelstuhl, Kisten mit
Büchern, Spielzeug und Anziehsachen, die keiner mehr braucht, die aber zu schade
zum Wegwerfen sind, der Vogelbauer von Hansi, der vor zwei Jahren weggeflogen
war (langsam glaubt auch Mutti nicht mehr, dass er wiederkommt) und, und,
  Das war zwar schon ein guter Anfang, aber auch noch nicht so ganz der
erhoffte Knaller. Etwas richtig Altes oder ein Geheimversteck das w?re was! Also
suchten die beiden weiter, bis sie sich zu den entlegendsten Ecken vorgearbeitet
hatten. Paul war l?ngst nicht mehr mit so grossem Eifer bei der Sache, weil der
ersehnte Superfund ausblieb. Bis sie die grosse alte Kiste fanden. Diese Kiste,
es war viel mehr eine Truhe, ?nderte alles! Sie musste schon sehr alt sein und
selbst Max, der schliesslich schon sein ganzes Leben mit seinen Eltern in diesem
Haus wohnte, hatte sie noch nie vorher gesehen.
  Natürlich stand jetzt ein neues Problem vor den beiden Entdeckern. Die
Kiste war gross und sie sah schwer aus und es war nicht so leicht
heranzukommen.
  Als nach einiger k?rperlicher Anstrengung die Hindernisse beseitigt waren,
rückte der spannendste Augenblick in greifbare N?he. ,Was ist wohl drin?'
  Nun das würden die Jungen gleich erfahren, wenn sie den Deckel ?ffnen.
,Falls wir den Deckel aufkriegen.' dachte Paul.
  Zu ihrer ?berraschung war das nur ein Klacks. Die Kiste war nicht
verschlossen und der Deckel liess sich ganz einfach ?ffnen. Mit einem ?chzenden
Ger?usch, wie sich das für eine richtig alte Holztruhe geh?rt, gab sie ihre
Geheimnisse preis.
  Zinnsoldaten, vergilbte Spitzendeckchen, eine einarmige Porzellanpuppe,
eine Schiefertafel, allerhand Krimskrams und ganz unten lag ein eingewickeltes
P?ckchen, das etwa die Gr?sse eines Pizzakartons hatte. Was mochte sich wohl
darin verbergen? Ein Fotoalbum von Uroma? Nein, das h?tte Mutti bestimmt nicht
in dieser Truhe hier auf dem Boden gelassen. Ausserdem ist ein Fotoalbum nicht so
  Nach kurzem Z?gern gaben die beiden Schatzsucher ihrer Neugierde nach und
?ffneten das P?ckchen. Der Spannung und Vorfreude folgte jedoch rasch
Ernüchterung, die sich in ihren Gesichtern widerspiegelte: Eine alte Uhr!
  "Ich dachte da ist etwas Aufregendes drin!" sagte Max mit gelangweilter
  "Ach komm, was hast du denn erwartet. Dass wir hier einen Schatz finden?
War doch nicht übel, mal so in alten Sachen herumst?bern. Besser als immer
dasselbe Spiel spielen." verteidigte Paul sich.
  "Auch wieder war. Lass uns doch einmal nachsehen, ob dieses alte Ding
wenigstens noch funktioniert!"
  "Gute Idee, aber lass sie uns erst einmal sauber machen. Man kann ja die
Zahlen auf dem Ziffernblatt gar nicht mehr erkennen"
  "Ist auch viel zu dunkel hier oben geworden. Wir nehmen sie mit in mein
Zimmer und basteln dort ein bisschen herum."
  Gesagt, getan.
  Die Jungen verliessen die Dachboden und stellten die Leiter wieder zurück an
ihren Platz, damit ihr heimlicher Ausflug unentdeckt blieb.
  In Pauls warmen und hellen Zimmer machten sich die beiden daran, den Fund
gründlich in Augenschein zu nehmen, was noch einige ?berraschungen und R?tsel
mit sich bringen sollte.
  "Schau doch mal, " sagte Max, "da sind überhaupt keine Zahlen auf dem
Zifferblatt! Nur Bilder.
  An der Stelle, an der gew?hnliche Uhren Zahlen haben, waren Bilder gemalt,
nur nicht so viele. Es waren genau fünf. Eine Kerze, zwei Kerzen, drei Kerzen,
vier Kerzen und ganz oben, wo für gew?hnlich die Zahl zw?lf zu finden ist,
schmunzelte ihnen das gütige Gesicht eines weissb?rtigen Weihnachtsmannes
entgegen. Auch die Zeiger glichen nicht denen von normalen Uhren. Der grosse
Zeiger hatte die Form eines Tannenbaumes, dessen Spitze auf ein Bild zeigte. Er
war sogar grün angemalt, auch wenn die Farbe schon an einigen Stellen
abbl?tterte. Der kleine Zeiger hatte keinen Anstrich. Er hatte die Gestalt einer
Sternschnuppe. Obwohl das Metall stumpf und schmutzig war konnte man an einer
kleinen Ecke erahnen, dass es einmal goldfarben gewesen sein musste. Vor sehr
langer Zeit.
  "Vielleicht ist es eine Spielzeuguhr von deinem Urgrossvater"
  "Quatsch, solches Spielzeug konnten sich früher nur ganz reiche Leute
leisten. Und ausserdem ist sie viel zu gross und zu schwer dafür."
  "Lass uns erst einmal eine neue Batterie holen, damit sie wieder l?uft.
Vielleicht ist es ja eine Weihnachts-Spieluhr."
  "Batterien!" h?hnte Paul. "Ich glaube kaum, dass es schon so lange
Batterien gibt, so alt wie die Uhr aussieht."
  "Schlaumeier! Aber ein Schlüssel zum Aufziehen war auch nicht dabei und ein
Schlüsselloch kann ich hier nicht entdecken. Von alleine l?uft sie auch nicht."
entgegnete Max beleidigt.
  "Ach das kriegen wir schon noch raus und wenn sie nicht funktioniert kann
ich sie immer noch an die Wand h?ngen. Als Zimmerschmuck. Sieht bestimmt ganz
gut aus, wenn sie erst einmal richtig aufgemotzt und blank geschrubbt ist. Hat
auch nicht jeder so eine Weihnachtsmann-Kopf-Uhr"
  "Dreh die Uhr doch einmal um, dann k?nnen wir sie ?ffnen und nachschauen,
ob überhaupt ein Uhrwerk drin ist."
  "Da ist nichts. Kein Deckel, klein Spalt, nichts was uns weiterhilft. Nur
jede Menge Schrift. Alte Schrift. Kannst du so was lesen?"
  "Ich kann es ja mal versuchen. Es wird nur eine Weile dauern." sagte Max
bedeutsam.
  Es dauerte wirklich eine Weile bis es ihm gelang die Inschrift auf der
Rückseite der Uhr zu entziffern. Holprig und ohne den Sinn der Worte zu
verstehen las er, was dort geschrieben stand.
  Sind des Jahres letzte Wochen
  im Dezember angebrochen,
  regen sich die Zeiger leise
  nun auf ganz besond're Weise.
  Tageslicht nur kurz verweilet,
  Zeit, die wie im Fluge eilet.
  Um dem Tagwerk nachzugehen,
  Zeiger sich dann schneller drehen.
  D?mmerung soll dann verkünden,
  Mensch soll zur Besinnung finden.
  Drehen sich Zeiger mit Bedacht
  durch die lange Winternacht.
  Wer sein Handeln danach lenket,
  sei mit meinem Dienst beschenket.
  Doch es bleibe dem verwehret,
  der den Weihnachtssinn nicht ehret.
  Paul und Max sahen einander ratlos an.
  "Hast du das verstanden?" fragte Max unsicher.
  "Keine Ahnung was das bedeuten soll. Vor allen klingt es ganz sch?n
altmodisch und geschwollen. Wer denkt sich nur so etwas aus. Den m?chte ich mal
sehen." antwortete Paul geringsch?tzig.
  "Aber es w?re schon interessant herauszufinden, was damit gemeint ist. Es
klingt zwar ziemlich schr?g, aber auch irgendwie bedeutsam." sagte Max.
  Und wen willst du fragen? Meine Eltern reden nicht solches altmodisches
Zeug. Ich glaube nicht mal meine Oma kennt sich damit aus." entgegnete Paul mit
einem Ton in der Stimme, der keinen Glauben an Erfolg verhiess.
  Nachdem beide schweigend eine ganze Weile auf die Uhr gestarrt hatten,
sprang Max ganz pl?tzlich auf und rief erschrocken:
  "Sag mal, wie sp?t ist es eigentlich? Ich glaube, ich müsste l?ngst zu
Hause sein. Wir k?nnen ja morgen weiter überlegen, was wir mit deiner Uhr, oder
was es auch ist, anstellen. Am besten ist du versteckst sie erst einmal unter
deinem Bett. Also dann… ich bin weg!"
  Pauls Mutter merkte natürlich nichts von dem Erkundungsausflug der Jungen
w?hrend sie nicht zu Hause war. Wie auch? Max war schon weg als sie kam, die
Leiter befand sich an Ort und Stelle, als w?re das nie anders gewesen und Paul
hatte die Uhr gut versteckt. Auch wenn es ihr schon komisch vorkam, dass ihr
kleiner Schatz (so nannte Mutter ihren Sohn ?fter, auch wenn er das gar nicht
mochte) heute beim Abendbrot kaum gesprochen hatte, obwohl sie ihn sonst laufend
daran erinnern musste, beim Reden das Essen nicht ganz zu vergessen. Heute war
es anders. Paul kaute vor sich in und wollte dann gleich freiwillig ins Bett.
Komisch war das schon, aber sie dachte wohl eher, dass er sich mit Max
gestritten h?tte und fragte gar nicht weiter nach.
  An diesem Abend fiel es Paul und auch Max schwer einzuschlafen. Es ging
zwar nur um eine alte Uhr, die nicht einmal funktionierte, aber die Inschrift
auf deren Rückseite liess ihnen keine Ruhe. Hatten sie vielleicht doch etwas ganz
besonderes gefunden? Steckte ein Geheimnis hinter der Sache?
  Schliesslich wurde doch, zuerst Paul und dann Max, von der Müdigkeit
übermannt und sie schliefen den Rest der Nacht tief und fest bis der Wecker sie
um sechs Uhr aus dem Schlaf riss.
  Nach der Schule konnte es Max gar nicht schnell genug gehen, die
Hausaufgaben zu erledigen, sein Meerschweinchen Susi zu füttern und ein Brot vom
B?cker zu holen. Er wollte so schnell wie m?glich zu Paul. Ihm kam n?mlich beim
Mittagessen eine seiner Meinung nach grossartige Idee.
  Paul war mit seinen ?berlegungen noch nicht weiter gekommen. Das war
vermutlich auch der Grund dafür, warum ihm die Matheaufgaben, heute nicht so
recht von der Hand gehen wollten. Als Max bei ihm klingelte, war er gerade bei
der letzten Aufgabe.
  Paul hatte die Tür noch nicht ganz ge?ffnet, da fing Max gleich an von
seiner Idee zu berichten, so hastig, dass ihm dabei die Worte nur so aus dem
Mund purzelten.
  "Pack die Uhr in deinen grossen Rucksack und komm mit. Ich weiss jetzt, wen
wir fragen k?nnen. Ein paar Strassen weiter ist so ein Laden, wo alles alte M?bel
und Schmuck und Uhren von ganz früher verkauft werden, kein Tr?del, mehr solche
wertvolle Anti… Anti… Dingsbums, ich komm nicht auf das Wort. Ist auch egal wie
das heisst. Und das Beste ist, der Mann, dem der Laden geh?rt, ist schon ganz alt
und Uhrmacher war er früher einmal, bis er nicht mehr so gut sehen konnte."
  Paul hatte zwar nur die H?lfte verstanden, aber Laden mit alten Sachen und
Uhrmacher klang schon einmal viel versprechend.
  Es dauerte keine halbe Stunde und die beiden Jungen standen vor dem
übervollen Schaufenster von Friedberts Antiquit?ten-Handlung. Sie blieben eine
ganze Weile draussen stehen, denn der Ladenbesitzer hatte den Ruf, nicht gerade
ein Kinderfreund zu sein.
  "Willst du da wirklich hineingehen?" fragte Max kleinlaut.
  "Hast du eine bessere Idee? Er wird uns schon nicht gleich wegjagen, wenn
wir ganz nett fragen." sagte Paul angespannt. "Ich will jetzt wissen, was wir da
gefunden haben, vielleicht ist das Ding ja wertvoll oder selten oder so."
  Zaghaft drückte er die schwere, kunstvoll verzierte, gusseiserne Türklinke
herunter und erschrak im selben Moment vor dem lauten Gong, den ihr Eintreten
verursachte. Vom anderen Ende des Raumes schlurfte der kleine grimmig
dreinschauende Friedbert Schreckmann in Richtung Tür, um seine Kundschaft in
Augenschein zu nehmen. Als er beim N?herkommen sah, dass dort zwei kleine Jungen
standen, verfinsterte sich sein ohnehin nicht gerade freundlicher
Gesichtsausdruck noch um einiges und er polterte in harschem Ton seinen
langsamen Schritten voraus:
  "Was wollt ihr denn hier? Bei mir gibt es keine Computerspiele oder Lego
oder was euch interessieren k?nnte!"
  Paul und Max brachten kein Wort heraus und blieben wie angewurzelt
  "Habt ihr nicht geh?rt!? Hier gibt es nicht für euch! Also raus mit euch,
bevor ihr noch eines meiner kleinen Sch?tzchen mit euren ungeschickten Fingern
kaputt macht!"
  Nach einer Weile fasste sich Max ein Herz und versuchte sich mehr stammelnd
als verst?ndlich zu erkl?ren.
  "Also wir haben etwas, eine Frage, wir wissen nicht…"
  "Wir haben eine alte Uhr gefunden auf unserem Dachboden gefunden, die
leider nicht mehr funktioniert und da dachten wir… auch weil da so alte Schrift
drauf steht" versuchte Paul bei der Erkl?rung zu helfen.
  Nun hatten sie das Interesse des Mannes geweckt. Mit einem Mal hatte es der
alte Friedbert gar nicht mehr so eilig, die Jungen wieder loszuwerden.
Vielleicht auch deshalb, weil er ein gutes Gesch?ft in Aussicht glaubte.
  "Na dann kommt eben her und zeigt mir einmal was ihr da habt."
  Vorsichtig fast so als w?re die Uhr aus rohen Eiern, legte Paul sie auf den
Ladentisch. Was dann geschah wurde immer seltsamer. Der gerade noch so grimmige
alte Mann war wie verwandelt. Seine Augen fingen an zu strahlen und um seine
Mundwinkel herum huschte ein fasziniertes L?cheln. Mit vor Aufregung zittrigen
Fingern strich er behutsam über das Zifferblatt und er schien seinen Blick gar
nicht mehr abwenden zu k?nnen.
  "Auf der Rückseite steht auch noch etwas drauf." bemerkte Max trocken.
  Erst nach einigen Minuten besann sich der Mann wieder darauf, dass vor ihm
zwei Jungen standen, die etwas von ihm wollten. Er schaute sie über die Gl?ser
seiner dicken Brille hinweg forschend an.
  "Ihr wisst nicht wirklich, was ihr da gefunden habt, oder?"
  "Eine alte Spieluhr mit Weihnachtsbildern, die nicht mehr l?uft?"
  "Ihr seid ja goldig, eine Spieluhr!" lachte er heraus und schüttelte den
Kopf, als h?tte Paul etwas ganz Abwegiges gesagt.
  "Ihr denkt wohl man zieht sie auf und dann spielt sie Weihnachtslieder?
fügte er belustigt hinzu. "Eine Spieluhr…"
  "Nun, wir wissen nicht, was die Uhr kann, sie funktioniert ja nicht mehr.
Einen Aufziehschlüssel haben wir auch nicht. Wir dachten nur wegen der Schrift
  "Setzt euch, setzt euch Jungs. Eure Uhr ist nicht kaputt. Und man kann sie
auch nicht aufziehen."
  Paul und Max verstanden nun gar nichts mehr, aber sie sagten erst einmal
  Nun begann der alte Friedbert zu erz?hlen.
  "Das ist eine Adventszeit-Uhr." begann er bedeutungsvoll. "Das sind ganz
besondere Uhren. Früher gab es viele davon. Aber das letzte Mal habe ich so eine
als kleiner Junge gesehen, da war ich vielleicht in eurem Alter. Wie ihr auf dem
Zifferblatt seht, sind keine Zahlen darauf, sondern Kerzen, wie auf einem
Adventskranz. Die Zeiger drehen sich nicht das ganze Jahr über, wie bei
gew?hnlichen Uhren. Nein. Die Zeiger der Adventszeit-Uhr drehen sich nur vom
ersten Advent bis Weihnachten."
  Max platzte fast vor Neugierde.
  "Und was ist mir der Schrift auf der Rückseite? Was bedeutet das alles? Und
wofür ist eine Uhr gut, die nur einen Monat im Jahr funktioniert. Und wie kann
man sie … einschalten, oder so?"
  "Langsam, langsam. Das sind ganz sch?n viele Fragen auf einmal. Also die
Uhr funktioniert mit Weihnachtsenergie. Wenn die Leute sich auf Weihnachten
vorbereiten, ihre H?user schmücken, backen, und Geschenke basteln, dann macht
die Adventsuhr eben sch?ne vorweihnachtliche Zeit. Oder ist es euch noch nicht
aufgefallen, dass die Uhren im Advent irgendwie anders ticken als sonst? Die
Gemütlichkeit und die sch?ne Stimmung, das liegt an der Adventszeit, die von der
Adventszeit-Uhr gemacht wird. Am Tag drehen sich die Zeiger doppelt so schnell
wie sonst, deshalb sind die Tage auch so schnell vorbei. Wenn es dann aber
draussen dunkel wird, bewegen sich die Zeiger nur noch halb so schnell. Darum
sind auch die Abende so lang und es bleibt viel Zeit im Kerzenschein zu sitzen,
Geschichten zu erz?hlen und was man eben noch so machen kann. Ihr müsst jetzt
nur noch ein paar Tage abwarten, bis die Zeiger beginnen sich zu drehen, dann
k?nnt ihr euch selber davon überzeugen. Und nun geht nach Hause bevor ihr
vermisst werdet, und sucht einen sch?nen Platz für das gute alte Stück."
  Auf dem Heimweg sprachen die Freunde nur wenig miteinander. Jeder für sich
dachte darüber nach, was der alte Mann erz?hlt hatte. Es klang zwar
ungew?hnlich, aber auch irgendwie einleuchtend.
  In den n?chsten Tagen geschah nichts Besonderes. Paul und Max gingen zur
Schule, spielten am Nachmittag zusammen und taten, was sie auch sonst so taten.
Aber gespannt waren beide schon, ob es stimmte, was Friedbert Schreckmann
erz?hlt hatte. Nun, sie würden es ja bald sehen.
  Am ersten Advent schlief Paul ziemlich lange. Seine Mutter musste ihn sogar
wecken, damit er nicht das gemeinsame Frühstück verpasste.
  Eigentlich wollte Paul damit warten bis am Nachmittag Max bei ihm ist.
Eigentlich. Doch nach dem Frühstück hielt er es doch nicht mehr l?nger aus. Er
musste es wissen, ob die Geschichte stimmte, die ihnen der alte Friedbert
Schreckmann erz?hlt hatte. Einerseits gefiel ihm die Geschichte, andererseits
war es doch ziemlich unwahrscheinlich, dass eine Uhr weiss, wann der erste Advent
ist und von alleine losgeht. Das alles ohne Batterie oder aufziehen. Das h?rte
sich nicht gerade an, als ob es einer wissenschaftlichen Prüfung standhalten
würde. Aber wer weiss? Als achtj?hriger kann man sich schliesslich nicht mit allem
auskennen.
  Nein, er konnte nicht noch vier Stunden und achtundzwanzig Minuten warten
bis Max endlich klingeln würde, denn Max war immer ausgesprochen pünktlich.
  Paul vergewisserte sich erst, ob seine Eltern einer ausreichend wichtigen
Besch?ftigung nachgingen, bevor er die Uhr aus dem Versteck holte. Entt?uscht
musste er feststellen, dass sich nichts ge?ndert hatte. Weder der grosse noch der
kleine Zeiger bewegten sich. Nicht mal ein bisschen.
  Entt?uscht war Paul schon. Vor allem, weil die Heimlichkeiten des
Abenteuers schon wieder zu Ende waren. Dabei hatte es so gut angefangen. Viel
mehr ?rgerte er sich aber, weil er die Geschichte geglaubt hatte, ein bisschen
jedenfalls.
  Max erschien wie erwartet überpünktlich. Paul brauchte gar nichts zu sagen.
Sein Gesicht sagte alles.
  "Komm rein." sagte er nur zu Paul.
  Die beiden Jungen trotteten lustlos ins Kinderzimmer und setzten sich auf
  "Nichts, gar nichts hat sich bewegt. Ist eben doch nur eine Spielzeuguhr.
Der Tr?delladen-Opa lacht sich bestimmt kaputt über uns. Eine Adventszeit-Uhr,
die sch?ne Adventszeit macht … wie konnten wir nur eine Sekunde auf diesen
Bl?dsinn hereinfallen!"
  Max suchte nach einer anderen Erkl?rung.
  "Vielleicht hat es der alte Schreckmann auch ernst gemeint. Kann doch sein,
dass ihn seine Eltern damit reingelegt haben und er hat es geglaubt. Er hat uns
doch selber erz?hlt, dass er als Kind das letzte Mal eine solche Uhr gesehen
hat. Und dann hat er vergessen, dass es nur ein M?rchen war. Und inzwischen ist
er alt geworden und jetzt erinnert er sich daran und denkt, dass es früher
wirklich so war. Kann doch sein."
  "Das glaubst du doch wohl selber nicht!"
  "Warum nicht? Denkst du er h?tte sich die Mühe gemacht, sich die Geschichte
auszudenken nur um uns zu ver?ppeln? Und einfach so auf die Schnelle ist ihm das
eingefallen?"
  "Am besten wird sein, wir gehen noch einmal in den Laden und wir sagen, das
war eine tolle Geschichte, aber so klein sind wir auch nicht mehr, dass wir an
M?rchen glauben. Vielleicht sagt er uns ja dann, wozu das Ding wirklich gut
  An diesem Nachmittag war jedenfalls die Playstation eine gute
Alternative.
  Am Montag nach der Schule gingen Max und Paul gar nicht erst nach Hause.
Sie machten gleich auf dem Nachhauseweg einen Umweg, direkt zu Friedmanns
Antiquit?ten Handlung.
  Dieses Mal blieben sie auch nicht erst vor dem Schaufenster stehen, warum
auch? Entschlossen und mit schon zurecht gelegten Worten ?ffnete diesmal Paul
die Ladentür. Noch bevor einer von ihnen auch nur "Guten Tag" sagen konnte,
sprangen ihnen schon die barschen Worte des alten Mannes entgegen.
  "Was wollt ihr denn schon wieder hier. Habt ihr nichts Besseres zu tun, als
einem alten Mann auf die Nerven zu gehen? Ich habe euch doch alles schon
  "Das war ja auch eine sch?ne Geschichte und es ist auch ganz nett, dass Sie
sich eine so sch?ne Geschichte für uns ausgedacht haben, aber wir sind doch
keine kleinen Kinder mehr. Sie k?nnen uns jetzt die Wahrheit sagen. Stimmt's, es
ist doch nur eine Spielzeuguhr!"
  Paul war sich so sicher, dass der alte Schreckmann gleich loslachen würde,
weil er sich freute, dass zwei clevere Jungs wie sie nicht jeden Quatsch
glaubten. Umso überraschter war er, als das Gegenteil geschah. Das Gesicht des
Mannes sah jetzt nicht mehr griesgr?mig aus, sondern begann vor Wut zu
  "Ihr respektlosen Nichtsnutze! Ihr wollt mir doch nicht unterstellen, dass
ich lüge?!"
  Paul hatte den Ernst der Lage noch nicht so ganz begriffen und fügte noch
gut gelaunt hinzu: "Na ja lügen würde ich es nicht nennen, aber ein wenig
geflunkert haben Sie doch schon."
  W?hrend Paul dies sagte stiess ihm Max mit dem Ellenbogen in die Seite, aber
er reagierte gar nicht darauf. Max hatte schon gemerkt, dass dies hier ganz und
gar kein Spass mehr ist.
  "Das schl?gt doch dem Fass den Boden aus" schimpfte Herr Schreckmann
schrecklich b?se, "willst du jetzt auch noch unversch?mt werden! Verlasst mein
Gesch?ft und lasst euch hier nie wieder blicken!"
  Max versuchte jetzt zu retten, was noch zu retten war und sagte
beschwichtigend mit unschuldig klingender Stimme:
  "Bitte, Herr Schreckmann, wir wollten Sie wirklich nicht ?rgern oder so,
wir dachten nur, weil doch gestern der erste Advent war und die Uhr trotzdem
nicht funktioniert. Da dachten wir eben Sie wollten einen Scherz mit uns
  "Einen Scherz… " sagte Friedbert kopfschüttelnd und immer noch sauer aber
nicht mehr so wütend.
  "Warum sollte ich das tun. Sehe ich etwa aus wie eine M?rchentante? Jedes
Wort ist wahr, was ich euch erz?hlt habe."
  "Aber warum geht die Uhr dann nicht?" bohrte Paul.
  "Das kann ich euch auch nicht sagen. So einen Fall habe ich noch nicht
erlebt. Adventszeit-Uhren gehen nicht einfach kaputt. Wenn es an der Zeit ist
fangen sie an mit der Adventszeit und wenn Weihnachten vorbei ist, h?ren sie
eben wieder auf. Das ist eben so. Da kann ich euch auch nicht weiter
  "Tut uns leid, dass wir Sie gest?rt haben." sagte Max, als glaubte er kein
Wort davon.
  Die Jungen waren schon fast wieder zur Tür hinaus, da rief der Mann, ihnen
hinterher. "Wartet doch mal, ich kann euch zwar nicht sagen, was hier falsch
l?uft, aber ich wüsste jemanden, der kann euch bestimmt mehr darüber erz?hlen,
  Die Jungen wollten den Mann nicht weiter ver?rgern und kamen noch einmal
zurück, obwohl sie nicht glaubten, dass es etwas bringt.
  Herr Schreckmann kramte schon eilig einen Zettel heraus und schrieb einen
Namen darauf.
  Prof. W.I.E. Wunderlich
  Nikolausweg 6
  W?hrend er noch schrieb murmelte er schon eine Erkl?rung. "Der Professor
ist zwar schon im Ruhestand und er soll auch ein wenig schwierig sein, aber er
ist ein echter Fachmann. Ich glaube als Professor für Traditionsgeschichte und
Weihnachtswissenschaften oder so hat er an der Uni früher seine Vortr?ge
gehalten. Versucht es doch dort einmal, das würde mich auch interessieren, ob er
euch helfen kann. Ein Versuch kann nicht schaden."
  "Danke sch?n, Herr Schreckmann, vielleicht gehen wir da mal hin. Auf
Wiedersehen!"
  Wieder auf der Strasse angelangt, sahen Max und Paul noch einmal auf den
Zettel, als müssten sie noch einmal nachsehen, ob da auch wirklich etwas
  "Prof. W.I.E. Wunderlich! Wollen wir da wirklich hingehen?" meinte Paul,
als h?tte er schon für sich entschieden, es nicht zu tun.
  "Ob es den überhaupt gibt? Ich glaube nicht dass einer W.I.E. Wunderlich
heisst. Den Namen Wunderlich gibt es, aber wer heisst mit Vornamen Wie? Mir
reicht's für heute. Das k?nnen wir morgen immer noch überprüfen. Vielleicht. Ich
muss jetzt nach Hause, wir wollen heute noch zu meiner Oma."
  "Also dann, bis morgen!"
  "Man sieht sich."
  Auch wenn die ganze Sache inzwischen nicht mehr so aufregend war, liess es
den beiden Jungen doch keine rechte Ruhe. Man k?nnte sich diesen Professor ja
einmal ansehen. Immerhin hatte weder Paul noch Max einen echten Professor
kennengelernt. Schaden würde es bestimmt nicht. Ausserdem hatten sie noch nichts
Besseres vor.
  Das Haus des Professors war ein wenig ausserhalb, am Rande der Stadt
gelegen. Paul wusste wo der Nikolausweg war, weil seine Tante in der N?he
wohnte. Von einem Hochstand aus, der sich am Rande des kleinen W?ldchens hinter
dem Grundstück von Tante Gisela befand, konnte man ein altes einsames Haus
sehen. Dort musste es sein, denn viele H?user gab es in dieser Gegend nicht. Am
Dienstag regnete es wenigstens nicht. Also beschlossen die beiden mit dem Rad
hinzufahren.
  Das letzte Wegstück mussten sie schieben, denn der Weg bestand aus
überwiegend aus L?chern, die sich nach dem andauernden Regen der vergangenen
Tage mit Wasser gefüllt hatten.
  Auf einem kleinen Schild neben der Klingel stand die L?sung für die erste,
wenn auch nicht brennendste Frage, die die Jungen hatten.
  Prof. Wilhelm Ingolf Ernst Wunderlich
  "Ach soooo! Der Professor hat drei Namen und ich dachte schon er heiss mit
Vornamen ,Wie'." murmelte Max, als h?tte er eine geniale Entdeckung gemacht.
  Es w?re auch kein besonders guter Name, für einen Professor gewesen, vor
allem, wenn man Wunderlich heisst.
  Max klingelte. Die Tür wurde ge?ffnet und nun standen die Jungen einem
echten Professor gegenüber. Das hatten sich die beiden anders vorgestellt. Sie
wussten zwar nicht so recht was oder besser gesagt wen sie erwarten hatten, aber
der Mann sah eher aus wie ein ganz normaler Grossvater. Er trug eine schon etwas
verschlissene dunkelblaue Kordhose, ein gestreiftes Hemd und eine handgestrickte
Strickjacke darüber.
  Obwohl der erste Eindruck besonders für Max etwas verwirrend war, riss er
seine Mütze vom Kopf und bemühte sich, ohne dass es ihm recht bewusst war,
besonders wohlerzogen zu erscheinen. Er sprach auch so anderes, etwa so, wie
seiner Meinung nach vor fünfzig Jahren die Kinder mit ihrem Lehrer gesprochen
haben mochten.
  "Wir wünschen einen guten Tag Herr Professor Wunderlich! Wir m?chten Sie
keinesfalls st?ren, doch wir ben?tigen dringend die Hilfe eines Experten. Uns
kam zu Ohren, dass unser Problem in Ihr Fachgebiet f?llt. Und nun m?chten wir
Sie bitten, dass Sie uns helfen."
  Der Professor schien erfreut über den Besuch der Jungen, der etwas
Anwechslung in sein einsames Leben brachte. Nicht minder erfreut war er
natürlich, dass sein fachm?nnischer Rat gefragt war, noch dazu von zwei Jungen
mit so ausgesprochen guten Manieren.
  "Dazu müsste ich natürlich genau erfahren, worum es sich handelt. Tretet
doch bitte ein, damit wir damit wir die Problematik etwas genauer beleuchten
  Max und Paul folgten dem Mann durch den schmalen Flur in sein Wohnzimmer,
das eher einem Museum glich. Die W?nde waren voll mit Auszeichnungen und überall
lagen, standen oder hingen alte Sachen. Die meisten davon hatten etwas mit
Weihnachten zu tun.
  Der Professor setzte seine Brille auf und nahm in einem riesigen
Ohrensessel platz. Den Jungen deutete er mit einer einladenden Handbewegung,
sich auf der Couch gegenüber zu setzen.
  "Nun, tragt eure Anliegen vor."
  Max und Paul fühlten sich ein wenig wie in der Schule. W?hrend Paul ganz
vorsichtig die Uhr aus seinem Rucksack holte, begann Max, der ohnehin der
bessere Erkl?rer von beiden war, zu reden. Und so erz?hlte er die ganze
Geschichte von Anfang an, ihr heimlicher Ausflug auf den Dachboden, der Besuch
beim Antiquit?tenhandel von Herrn Schreckmann, einschliesslich der ganzen
Geschichte, die sie dort h?rten. Es dauerte eine ganze Weile bis Max seine
Erz?hlung mit dem letzten Stand der Dinge beendete, dass es ziemlich
entt?uschend war, dass die Uhr doch nicht funktionierte, dass jedoch Herr
Schreckmann ihnen versicherte, dass er die Wahrheit gesagt hatte und von ihm
h?tten sie auch die Adresse. Nachdem Max geendet hatte, entschloss sich Paul
dazu noch hinzuzufügen: "Und deshalb sind wir hier. Und die Uhr haben wir
vorsichtshalber auch einmal mitgebracht."
  Der Professor hatte aufmerksam zugeh?rt und Max nicht ein einziges Mal
unterbrochen, was für einen Erwachsenen nicht unbedingt selbstverst?ndlich ist.
Er betrachtete die Uhr eingehend von allen Seiten bis er schliesslich sagte:
  "Faszinierend, ein pr?chtig erhaltenes Stück! Ohne Zweifel, eine echte,
antike Adventszeit-Uhr. Die Farbe der Lettern ist unverwechselbar."
  Nach einigen Minuten, in denen der Professor die Uhr immer noch zu
begutachten schien, wagte Max schliesslich noch einmal die Frage zu stellen,
wegen der sie schliesslich hergekommen waren.
  "K?nnen Sie uns helfen?"
  Der Professor legte die Uhr auf den Tisch, stand auf und begann im Zimmer
auf und ab zu gehen. Dabei führte er mit gespreizten Fingern die Fingerspitzen
zusammen und tippte dabei mit den Zeigefingern an seine Lippen. Es schien als
bereitete er sich auf einen l?ngeren Vortrag vor, so wie früher, als er noch
Vortr?ge in der Universit?t hielt.
  "Darf man den historischen Aufzeichnungen Glauben schenken, gibt es so
genannte Adventszeit-Uhren schon seit einigen hundert Jahren. Ihre Herkunft und
ihre Funktionsweise konnten bisher noch nicht vollst?ndig wissenschaftlich
belegt werden. Aus einigen Manuskripten geht aber hervor, dass das einzigartige
Uhrwerk von einer besonderen, bislang noch unerforschten Energieform, einer Art
Weihnachtsenergie, angetrieben wird. Es ist sogar die Rede davon, dass die
Aktivit?ten der Uhren, die reale Zeit beeinflussen konnten. So vergingen die
Tage in der Adventszeit durch das gesch?ftige Tun der Menschen schneller,
heutzutage nennt man das wohl Weihnachtsstress, den die Vorbereitungen auf das
Fest mit sich bringen. Abends sassen die Menschen bei Kerzenschein zusammen und
pflegte die Traditionen, wie zum Bespiel Singen und Geschichten erz?hlen. Die
Adventszeit-Uhr verz?gerte dann die Zeit, dass die Abende lang genug waren.
  "Aber es ist doch bald Weihnachten und bei uns laufen die Uhren wie immer
und die Adventszeit-Uhr geht überhaupt nicht." unterbrach Max vorsichtig die
Ausführungen des Professors.
  "Nun, die Erkl?rung dafür findet ihr m?glicherweise im letzten Teil der
Inschrift." fuhr der Professor fort und rezitierte die entscheidenden Worte noch
einmal theatralisch.
  "Wer sein Handeln danach lenket,
  sei mit meinem Dienst beschenket.
  Doch es bleibe dem verwehret,
  der den Weihnachtssinn nicht ehret."
  "Und was bedeute das? Wir feiern doch Weihnachten, und Geschenke kriegt
auch jeder bei uns. Und wir haben immer einen Weihnachtsbaum im Wohnzimmer
stehen, einen geschmückten" hakte Paul nach.
  "Geschenke und Tannenbaum" entgegnete der Professor geringsch?tzig, "sind
wohl kaum gemeint, wenn es um Weihnachtssinn geht. Diese Uhr wird erst dann
ihrer Bestimmung gerecht werden, wenn die Menschen aufh?ren, das Weihnachtsfest
auf GESCHENKE zu reduzieren, wenn sie ihr unweihnachtliches Verhalten in Frage
stellen und sich auf ihre Traditionen besinnen."
  "So einfach ist das?" stellte Paul verblüfft fest.
  "Im Grunde genommen, schliesslich und letztendlich - ja. Obwohl es bisher
noch nicht vollst?ndig wissenschaftlich belegt werden konnte."
  "Dann danken wir Ihnen ganz herzlich für den Unterricht und frohe
Weihnachten wünschen wir."
  Max und Paul fühlten sich auf dem Nachhauseweg, als h?tten sie gerade ein
Adventszeit-Uhren-Studium hinter sich und sehr viel klüger. Jetzt war alles
klar. Man musste sich nur weihnachtlich verhalten und dann verwandelt die
Adventszeit-Uhr die normale Zeit in sch?ne Vorweihnachtszeit.
  Zu Hause angekommen, begannen die beiden frisch gebackenen
Adventszeit-Uhren-Experten gleich damit, ihr unweihnachtliches Verhalten zu
  "Also, was hatte der Professor gesagt? Wir müssen alles das machen, was die
Leute frührer in der Weihnachtszeit gemacht haben. Singen zum Beispiel."
erinnerte sich Max.
  "Einen Versuch ist es wert. Solange wir uns nicht genau so anziehen müssen
wie meine Oma." warf Paul ein, der noch nicht so recht überzeugt war, dass sich
wirklich etwas an der Zeit ?ndern würde. Wie sollte auch eine Uhr das schaffen.
Es ist doch eher so, dass eine Uhr nur anzeigt, wie die Zeit vergeht und nicht
die Zeit macht.
  "Also, welche Weihnachtslieder kennst du? Fragte Max übereifrig. "Ich kenne
nur ,O Tannenbaum'." und begann zu singen.
  "O Tannenbaum, o Tannenbaum,
  du hast so viele Kerzen."
  Nein das war es nicht.
  "O Tannenbaum, o Tannenbaum,
  wie bunt sind deine Kugeln."
  ,Irgendetwas mit Bl?tter kam drin vor.' dachte er bevor er laut rief:
"Jetzt hab ich's!"
  "O Tannenbaum, o Tannenbaum,
  wie grün sind deine Bl?tter."
  "Da, da, hast du das gesehen, der grosse Zeiger hat sich bewegt" rief Paul
ganz aufgeregt.
  "Wo? Ich sehe nichts."
  "Doch wirklich! Los sing weiter!"
  "Weiter kann ich das Lied aber nicht." sagte Max "Aber ich habe ein Buch,
da müsste es eigentlich drin stehen." W?hrend er das sagte, suchte er hastig in
seinem Bücherschrank.
  "Hier steht es. Ich hab's!" Nun stellte er sich direkt vor die Uhr mit dem
Buch in der Hand und begann noch einmal zu singen. Diesmal mit dem richtigen
Text. Und dieses Mal begann der der grosse Zeiger wirklich damit, seine Runden zu
  "Wir haben es geschafft! Sie funktioniert! Jetzt wird Weihnachten so
richtig sch?n." freute sich Paul siegessicher. Wohl etwas zu voreilig, denn als
das Lied zu Ende war, blieb auch der Zeiger wieder stehen.
  "Das w?re wohl auch zu einfach gewesen. Mit einem Lied." sagte Max
entt?uscht.
  Paul hatte jetzt wieder Feuer gefangen. "?berleg doch mal, was das
bedeutet. Sie funktioniert! Sie funktioniert wirklich! Das heisst, die ganze
Geschichte stimmt. Es ist kein Bl?dsinn. Vielleicht war in dem Lied zu wenig
Weihnachtsenergie oder so. Lass uns lieber überlegen, was wir sonst noch
Weihnachtliches machen k?nnen."
  "Wir k?nnten ein paar Kerzen aufstellen oder ein R?ucherm?nnchen. Wenn ich
mich so umschaue, sieht es bei euch wirklich noch nicht so recht nach
Weihnachten aus."
  "Meine Mutti sagt, für solchen Firlefanz hat sie keine Zeit, es reicht doch
schliesslich, wenn Vati am 23. Dezember noch einen Weihnachtsbaum besorgt. Die
besten sind dann zwar schon weg, aber Vati meint, das ist nicht so schlimm, weil
der Baum sowieso nur ein paar Tage stehen bleibt und mit genug bunten Kugeln und
Lametta ist noch etwas zu retten."
  "Das klingt wirklich nicht sehr weihnachtlich. Dann ist es auch kein
Wunder, wenn die Adventsuhr hier nicht l?uft. Am besten wird sein, wir nehmen
die Uhr mit zu mir und probieren sie dort aus. Meine Mutter hat n?mlich schon am
Freitag vor dem ersten Advent angefangen alles zu schmücken. Bei uns sieht es
aus wie in einem Weihnachtsmuseum und als ob das noch nicht genug w?re, hat mein
Vati sogar noch das Haus von aussen geschmückt und an alle B?ume im Garten
Lichterketten geh?ngt, sogar an den Apfelbaum. Ich kann dir sagen das sieht
abends aus wie auf einem Weihnachtsmarkt, nur ohne Verkaufsst?nde. Vielleicht
ist das ja schon genug Weihnachtsenergie."
  "Worauf warten wir dann noch? Gehen wir zu dir!"
  Bei Max angekommen, packten sie sofort die Uhr aus und schauten
erwartungsvoll auf die Zeiger, doch es geschah nichts.
  "Vielleicht müssen wir noch etwas warten und sie muss sich erst an die neue
Umgebung gew?hnen." startete Paul einen Erkl?rungsversuch.
  "Quatsch, das ist doch kein Hund oder so. Als du ,O Tannenbaum' gesungen
hast, haben sich die Zeiger gleich bewegt. Da musste sich die Uhr auch nicht
erst an deine Stimme gew?hnen."
  Das klang logisch. Aber hier war alles so sch?n geschmückt. ?berall. Das
musste doch genug Energie für so eine kleine Uhr sein.
  "Ich verstehe das nicht, " sagte Max, "was sollen wir denn noch anstellen,
wir k?nnen doch nicht bis Weihnachten ununterbrochen ,O Tannenbaum' singen."
  "Am besten wir fragen jemanden, der weiss, was die Leute früher so gemacht
haben. Wir k?nnten meine Oma besuchen. Sie ist zwar noch nicht so alt wie die
Adventszeit-Uhr, aber sie erz?hlt manchmal davon, wie sch?n früher Weihnachten
war. Vielleicht bringt uns das ja weiter."
  "Heute wird das aber nichts mehr. Es ist schon zu sp?t. Morgen gleich nach
der Schule?"
  "Abgemacht!"
  Auch wenn es Jungen im Alter von Paul und Max nur ungern vor ihren Freuden
zugeben würden, dass sie sich darauf freuen sich von Oma mit Pl?tzchen und Kakao
verw?hnen zu lassen und dann stundenlang Geschichten von früher zu h?ren. Dieses
Mal war es ja nicht zum Vergnügen, ein Forschungsauftrag sozusagen. Insgeheim
konnten sie es kaum erwarten, weil es immer so gemütlich bei Oma war. Eben ganz
anders als zu Hause, obwohl Oma gar nicht weit weg wohnte.
  Wenn man cool sein will, darf man diese Ansichten natürlich nicht verraten.
Niemandem. Man k?nnte ja erz?hlen, dass man einmal bei Oma vorbeigehen muss,
weil sie dringend Hilfe braucht. Das geht dann in Ordnung.
  Am Mittwoch machten sich die beiden Freunde auf den Weg zu Oma. Die wusste
zwar noch nicht, dass sie Besuch bekommen würde, doch das war auch nicht
erforderlich. Oma war immer zu Hause und sie freute sich über jeden Besuch,
besonders kurz vor Weihnachten.
  Oma hatte immer Zeit und leckere Pl?tzchen.
  Oma kam ihnen schon entgegen. Sie musste die beiden schon vom Fenster aus
gesehen haben. Sie freute sich natürlich riesig.
  "Das ist aber sch?n, dass ihr zwei mich besuchen kommt. Gross bist du
geworden, mein Junge."
  ,Komisch, das sagt Oma jedes Mal. Obwohl sie mich doch fast jede Woche
sieht. Kann sie wirklich sehen, wenn ich einen Millimeter gewachsen bin?' dachte
sich Paul. Aber das sagte er natürlich nicht.
  "Ich werde euch gleich einen sch?nen heissen Kakao kochen. Und Pl?tzchen
gibt es dazu, ich habe auch deine Lieblingspl?tzchen."
  Bei Oma war es wirklich anders als zu Hause. Es war ruhig, man konnte sogar
die Pendeluhr, die an der Wand hing, ticken h?ren. Und es roch anders. Nach
frischen Tannenzweigen, nach Zimt und nach anderen sch?nen Sachen, eben wie
Weihnachten. Auf dem grossen, alten Tisch stand ein Adventskranz mit vier Kerzen
und eine Kerze brannte. Auf der Schrankwand stand Omas einzigartige Sammlung an
R?ucherm?nnchen, Nussknackern, Weihnachtsengeln und eine ganz alte Pyramide, mit
ebenso alten geschnitzten Figuren. Die Pyramide hatte Paul schon gefallen, als
er noch ganz klein war. Allerdings durfte er damals noch nicht so nah heran.
Mutti hatte immer Angst, er k?nnte sich an den Kerzen verbrennen oder die
Wohnung in Brand stecken.
  Paul wollte nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen und Oma ausfragen.
Dafür ist sp?ter noch genug Zeit. Also genoss er erst einmal die
Gemütlichkeit.
  Sie verbrachten einen ganz normalen Nachmittag bei Oma. Sie bastelten
gemeinsam kleine Sterne und Fensterschmuck. Das machte Oma schon seit dem
Sp?tsommer, um die Sachen dann auf dem Weihnachtsmarkt zu verkaufen. Nicht, weil
sie mehr Geld braucht, um sich irgendwelche teuren Sachen zu kaufen, sie sagt
sowieso immer: ,Ich hab doch alles.' Nein, für das Geld kauft sie kleine
Geschenke für die Kinder aus dem Kinderheim ein paar Strassen weiter. Am
Weihnachtsabend legt sie dann einfach einen Sack, der aussieht wie original vom
Weihnachtsmann, mit den Geschenken vor die Tür und versteckt sich, damit sie
keiner erwischt. Dabei macht sie ja nicht einmal etwas Verbotenes. Sie wartet
dann so lange, bis jemand die Sachen findet und alle herbeilaufen und r?tseln,
wo die Geschenke pl?tzlich herkommen. Wenn dann die Kinder die unverhofften
Gaben auspacken, geht sie wieder nach Hause und freut sich, dass ihre
allj?hrliche "Mission Weihnachtsmann" gelungen ist. Erst wenn sie das erledigt
hat, kommt sie zu uns und wir verbringen den Weihnachtsabend gemeinsam.
  So verging die Zeit, und ehe sie sich versahen, wurde es schon dunkel,
obwohl es noch gar nicht so sp?t war. Nun sie hatten immer noch genug Zeit für
ihre Nachforschungen, Vati würde sie erst am Abend abholen.
  Oma zündete ein paar Kerzen an, und das trockene Holz im Kamin. Dabei kam
sie richtig ins schw?rmen, und ohne dass die Jungen nachfragen mussten, erz?hlte
sie immer wieder von früher, als jeden Abend die ganze Familie beisammen sass und
es sich nach der Arbeit am Kamin gemütlich machte. Sogar ihre Mutter hatte ihr
früher schon an diesem Kamin Geschichten vorgelesen, genau wie Oma sp?ter Pauls
Mutter. Opa sass, wie fast immer an Winterabenden, auf seinem kleinen Hocker und
schnitzte kleine Tierfiguren, Rehe konnte er am besten und natürlich
Tannenb?ume. Opa redete nicht so viel, dafür Oma umso mehr. Er war einfach da
und schnitzte und das war sch?n.
  Paul und Max fühlten sich pudelwohl, es war wie ein richtiger Ausflug in
eine andere Zeit. Und irgendetwas war mit der Zeit geschehen, darüber machten
sich die Jungen zwar im Augenblick so gar keine Gedanken und auch nicht darüber,
warum sie eigentlich hergekommen waren. Es war einfach nur sch?n hier.
  Erst als Pauls Vater hereinschneite um sie abzuholen, stellten sie fest,
dass der Tag viel zu schnell vergangen war. Obwohl er ihnen trotzdem viel l?nger
vorkam, als so ein ganz normaler Tag, an dem alles so ist wie immer.
  Das wurde Paul erst richtig bewusst, als er schon im Bett lag. Das und dass
er die Adventsuhr v?llig vergessen hatte. Er stand noch einmal auf, nur um sie
wieder unter seinem Bett zu verstecken. Doch als er sie in seinen H?nden hielt,
traute er seinen Augen nicht. Die Zeiger bewegten sich. Voller Staunen sah er zu
wie die Zeiger Runde um Runde drehten. Erst nach und nach kam er dahinter,
warum. Es musste etwas mit ihrem Besuch bei Oma zu tun haben. Angestrengt
versuchte er sich an die Worte des Professors zu erinnern. Dann liess er den
ganzen Tag noch einmal in Gedanken vorüberziehen. So nach und nach fügten sich
die Puzzelteile zusammen. Sie hatten Oma zwar nicht gefragt, wie es früher war,
aber sie hatten es schon gemerkt, dass etwas anders war als sonst.
  Sie hatten mit Oma gebastelt, um den Kindern eine Freude zu machen und Zeit
miteinander verbracht und viel erz?hlt. Manchmal hat Oma sogar dabei ein
Weihnachtslied gesummt. Und Opa hat mitgebrummt. War das etwa der Weihnachtssinn
oder die Weihnachtsenergie? Hatte der Tag bei Oma die Uhr zum Laufen gebracht
oder war es anders herum? Hatte vielleicht die Uhr den Tag bei Oma so sch?n
weihnachtlich gemacht?
  Wer weiss, vielleicht stimmte ja irgendwie beides.
  Paul dachte nur noch ,Schade, dass Max es erst morgen früh erf?hrt.' und
schlief zufrieden ein.
  Am n?chsten Morgen drehten sich die Zeiger der Uhr immer noch und die Zeit
fühlte sich immer noch anders an. Aber sch?n. Also war es nicht nur ein Traum
  Selbstverst?ndlich erfuhr Max noch vor der ersten Stunde, was geschehen
war. Aber er war nicht sonderlich überrascht. Er hatte wohl ganz ?hnliche
Gedanken vor dem Einschlafen gehabt. Auch wenn er nicht gesehen hatte, dass die
Uhr jetzt l?uft.
  Von da an hatte Pauls Oma ?fter Besuch. Und auch zu Hause wurde einiges
anders. Die Playstation, mit dem Lieblingsspiel der Jungen lag bis Januar
unbeachtet im Kinderzimmer.
  Die Eltern von Max und Paul wunderten sich zwar anfangs über die neuen
Hobbys und den unverhofft entdeckten Weihnachtssinn der beiden, aber es gefiel
ihnen. Es erinnerte sie wieder an all die sch?nen Dinge aus ihrer Kindheit und
sie nahmen sich von da an wieder mehr Zeit dafür. Auch wenn das für die Eltern
nicht gerade einfach war, bei all der Arbeit und den kurzen Tagen, die im
Dezember so schnell vorbei gehen.
  Doch die Abende waren sch?n und sch?n lang, genau wie bei Oma. Manchmal war
sie sogar dabei. Es war, als w?ren sich alle viel n?her als sonst. Und das war
  Es wurde die sch?nste Adventszeit und das sch?nste Weihnachtsfest für Max
und Paul und deren Familien. Auch wenn sich einige Dinge nicht ver?nderten, wie
zum Beispiel der Tannenbaum, den Vati wieder erst auf den letzten Drücker am 23.
Dezember besorgte und die Kugeln und Lametta retten mussten, was zu retten war.
Und Geschenke gab es natürlich auch.
  Bleibt nur noch eine Frage offen. Was wurde aus der Adventsuhr? Nun Paul
und Max behielten diese Geschichte für sich und brachten sie nach Weihnachten
wieder genau so heimlich zurück an ihren Platz auf den Boden, wie sie sie an
diesem verregneten Novemberende geholt hatten. Vielleicht würden sie die Uhr ja
im n?chsten Jahr wieder brauchen.
  Ob die Geschichte wahr ist? Schon m?glich, wer weiss.
  Vielleicht war nur der Anfang der Geschichte nicht ganz richtig. Vielleicht
ist die Welt doch noch nicht ganz so überschaubar geworden, wie wir glauben.
Vielleicht geschehen auch in dieser modernen wissenschaftlich erforschten Zeit
noch M?rchen. Vielleicht gibt es doch noch viele Dinge, die man nicht messen
oder filmen oder in eine Formel packen kann. Vielleicht gibt es noch mehr
Signale und Energien, die man selbst mit Satelliten nicht aufspüren kann und
auch nicht durch ein Kabel schicken. Wer weiss. Vielleicht müssen wir einfach nur
wieder beginnen, an M?rchen zu glauben, damit wir sie erleben k?nnen.
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